Altersvorsorgewirksame Leistungen (AVWL) – Möglichkeiten der AVWL Anlage im Überblick

Altersvorsorgewirksame Leistungen – Welche Anlagen werden gefördert?

Existiert keine bindende Betriebsrente, so stehen drei verschiedene Varianten für die eigene Altersvorsorge zur Verfügung: Eine private Rentenversicherung mit Riester-Förderung, eine Bruttoentgeltumwandlung mit Steuer- und (bis 2008) Sozialabgabenfreiheit oder eine Nettoentgeltumwandlung mit Riester-Förderung.
Interessant für alle, die eine Anlage mit Riester-Förderung bevorzugen, dürfte die Tatsache sein, dass im Rahmen von Gruppenverträgen, die manche Betriebe anbieten (in erster Linie durch Verträge mit der MetallRente) oft noch einmal zusätzlich Geld eingespart werden kann, da kein entsprechender Vermittler gebraucht wird.

Altersvorsorgewirksame Leistungen und die Riester-Förderung – Die AVWL Anlage im Überblick

riester_300x250_09Wer sich für eine Rentenversicherung oder die Nettoentgeltumwandlung entschieden hat, kann mit festen staatlichen Zuschüssen rechnen. Der Grundbetrag liegt derzeit bei 114 Euro, pro Kind kommen nochmals 138 Euro hinzu. Diese Zahlen sind zwar aktuell, aber trotzdem bald nicht mehr zutreffend. Ab dem Jahr 2008 sollen diese Beträge nämlich spürbar ansteigen. Die Grundzulage wird sich dann auf 154 Euro belaufen, die Zuzahlungen pro Kind auf 185 Euro. Darüber hinaus gewährt der Staat jedem Beschäftigten einen Sonderausgabenabzug in einer Gesamthöhe von 1.575 Euro (2.100 Euro ab 2008). Diese Berechnung bezieht sich dabei aber nur auf Sparer, die Höchstsätze (3% des Vorjahreseinkommens, ab 2008 4 %) abführen. Dies ist in der Regel nur dann der Fall, wenn sie fehlende Beträge selbst aufbringen. Bei niedrigeren Sätzen sinken die Zuschüsse prozentual.

AVWL Anlage – Wofür sollte man sich entscheiden?

Nun ist natürlich wichtig, was unter dem Strich übrig bleibt, um sich im Alter ein schönes Leben zu machen. Jede Kategorie der Altersvorsorgewirksamen Leistungen (AVWL) birgt sowohl ihre Vorteile als auch Nachteile. Letztendlich hängt die Entscheidung immer von der beruflichen Situation des Arbeitnehmers ab, weshalb ein allgemein gültiges Urteil schwer zu fällen sein dürfte. Tendenziell lassen sich die unterschiedlichen Formen aber individuellen Merkmalen zuordnen.

Die Bruttoentgeltumwandlung bietet sich vorwiegend nur für Personen mit einem relativ hohen jährlichen Einkommen an und wirkt mit Wegfall der Sozialabgabenfreiheit ab 2009 auch nicht mehr ganz so attraktiv wie bislang. Die Nettoentgeltumwandlung sowie die Rentenversicherung dagegen lohnen sich ebenfalls bei niedrigerem Gehalt. Bei diesen beiden Punkten, die ja jeweils eine Riester-Förderung beinhalten, muss zudem noch einmal differenziert werden.

Die Nettoentgeltumwandlung kann entweder in Kombination mit einem Banksparplan oder mit einem Investmentfond auftreten. Ähnlich sieht es bei der Rentenversicherung aus, die klassisch oder als Beteiligung an Rentenfonds in Erscheinung tritt. Dabei gilt grundsätzlich, dass in Verbindung mit Fonds (wenn sie nicht festverzinslich sind) zwar das Risiko größer ist, die Erträge aber gleichzeitig höher ausfallen können. Dagegen beinhalten traditionelle Rentenversicherungen und Banksparpläne kaum riskante Faktoren, warten im Gegenzug aber meist mit nur mittelmäßigen Zinserträgen auf. Sie sind deshalb eher auf längerfristige Anleger ausgerichtet, da so Kursschwankungen auf dem Börsenmarkt leichter ausgeglichen werden.

Die Entgeltumwandlung hat außerdem, sowohl als Netto- wie auch als Bruttovariante, dass sie nur bedingt auf einen neuen Arbeitgeber übertragen werden können. Zudem muss man spätere Belastungen der Rente aus Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträgen mit einkalkulieren.

Unsere Empfehlung: Die DWS RiesterRente Premium

Seit einiger Zeit existiert eine weitere spezielle Art der Riester-Förderung, die verschiedene Produkte gleichzeitig nutzt und so Sicherheit und hohe Gewinnchancen miteinander verbindet. Die so genannte DWS Riester-Rente Premium besteht aus einer Komponente zur Kapitalerhaltung und einer zur Wertsteigerung. Erstere setzt dabei auf festverzinsliche Wertpapiere in Form von Rentenfonds. Zusätzliche Investitionen in Aktien, Fonds und Wertpapiere sorgen im Rahmen der zweiten Komponente dann für attraktive Renditeaussichten. Ein weiteres Highlight für alle, die das 55. Lebensjahr bereits vollendet haben, stellt die Höchststandssicherung dar, die den Zinssatz am Tag des Abschlusses als Minimum festlegt. Im Übrigen ist ein Wechsel von einem anderen Anbieter zu DWS jederzeit möglich.

Abschließende Überlegungen zur AVWL Anlage

Die Altersvorsorgewirksamen Leistungen sind eine Entwicklung, die sicherlich längst überfällig war. Da ihr Vorgänger nie direkt zur privaten Altersvorsorge gezählt wurde, staatliche Zuschüsse immer mehr in den Keller rutschten und einige Arbeitnehmer wegen der Einkommenshöchstgrenze völlig aus dem Konzept fielen, waren die Vermögenswirksamen Leistungen einfach nicht mehr zeitgemäß.
Allerdings kann es sich manchmal etwas schwierig gestalten, die richtige Lösung für die eigene Zukunft zu finden. Es gilt also, sich ausreichend zu informieren und gegebenenfalls sogar Expertenrat einzuholen. Lässt man aber ein wenig Sorgfalt walten, so muss man sich keine grauen Haare wachsen lassen, sondern kann sich getrost auf die Rente freuen.